Österreichisch-Fidschianische c/o Univ.Prof. Dr. Hermann Mückler
![]() Auswahl von historischen Aufnahme n zu Fidschi aus den Jahren 1880 bis 1960. Postkarten, Buchillustrationen, Kalenderblätter
Tivovo (Bula Reconnection Mix); Black Rose of Fiji; Album: Voyage-Océanie
|
Neujahrsgrüße in Covid-19-Zeiten Die Corona-Pandemie hat schließlich auf Fidschi erreicht, wo die Inzidenzzahlen in den letzten Wochen des vergangenen Jahres in die Höhe schnellten. Für 2022 ist voraussehbar, dass uns die Pandemie – hier in Österreich, in Fidschi und wohl weltweit – weiter in Atem halten wird und Anpassungen erfordert, welche vermutlich zu einem Dauerzustand werden. Der Vorstand der Österreichisch-Fidschiansichen Gesellschaft (ÖFiG) wünscht allen Mitgliedern, InteressentInnen und Fördernern ein gesundes, glückliches und friedvolles Jahr 2022. Wir hoffen, dass wir die geplanten und größtenteils verschobenen oder abgesagten Veranstaltungen in diesem Jahr durchführen können. Dazu zählt auch das Nachfeiern des 50jährigen Bestandsjubiläums eines von kolonialer Einflussnahme unabhängigen Staates Fidschi. ****** Brij V. Lal (1952–2021) – Anmerkungen zu einer Persönlichkeit Am 25. Dezember, dem Christmas Day, verstarb im australischen Brisbane unerwartet der international anerkannte Historiker, Autor und Fidschi-Experte Brij Vilash Lal. Zu der schwer verarbeitbaren Tatsache des so plötzlichen Dahinscheidens kommt die sich rasch einstellende Erkenntnis, dass mit Brij Lal einer der ganz großen Forscher von uns gegangen ist. Zumindest zwei Besuche in Österreich machten ihn auch hierzulande bekannt und er war zweimal bei Veranstaltungen der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft (OSPG) präsent und teilte seine Auffassungen mit einem interessierten Publikum, welches gekommen war, um den aus Fidschi stammenden Experten zu demokratiepolitischen Fragestellungen, aber auch weit darüber hinaus über historische Entwicklungen in Fidschi und der pazifischen Inselwelt zuzuhören und zu befragen. Ich durfte Brij bereits 1993 im Zuge meines zweiten Fidschi-Aufenthaltes, welcher der Recherche für die Fertigstellung meiner Diplomarbeit diente, in Suva kennenlernen. Seither hat es einen steten Kontakt zueinander gegeben, auch wenn wir manchmal zwei, drei Jahre nichts voneinander hörten. Brij galt zeitlebens als Verfechter demokratisch organisierter Gesellschaften und als klarer Gegner autoritärer politischer Entwicklungen – und dies galt nicht nur für Fidschi. Fast zwangsläufig geriet er dadurch in seinem Geburtsland über die Jahre immer wieder in Konflikt mit diversen politischen Vertretern. Nach den beiden Coups des Militärbefehlshabers Sitiveni Rabuka im Jahr 1987 war er in den Folgejahren ein vehementer Verfechter nicht nur für eine Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen und deren Zementierung in Fidschi, sondern auch einer, der sich für die Aussöhnung und Gleichstellung der beiden großen Volksgruppen des Landes – den melanesisch-stämmigen Fidschianern und den indisch-stämmigen Indo-Fijians – einsetzte. Als ich Brij kennenlernte, war er als eines von drei Mitgliedern für die damalige Constitutional Review Commission, zusammen mit Sir Paul Reeves und Tomasi Rayalu Vakatora, nominiert worden, um für Fidschi eine neue Verfassung auszuarbeiten. Die 1996 präsentierten Vorschläge mündeten in eine 1997/98 angenommene neue Verfassung, die eine tragfähige Basis für das Miteinander der unterschiedlichen Ethnien in Fidschi garantierte. Zu jener Zeit durfte ich mit Brij Lal immer wieder Gespräche führen, deren Inhalte auch in meine eigene Dissertation und später in die Habilitation eingeflossen sind. Damals kritisierte er den zweimaligen Putschisten, Parteigründer und Politiker Sitiveni Rabuka, so wie er später Voreque ‚Frank‘ Bainimarama, den Putschisten von 2006 und jetzigen Premierminister, immer wieder scharf kritisierte. Zur Ironie der fidschianischen Geschichte zählt, dass Rabuka – nun ein Oppositionspolitiker – einer der Redner bei der Veranstaltung zu Brij Lals Gedenken in Suva ist, während Bainimarama dafür verantwortlich ist, dass Brij, zusammen mit seiner Frau Padma, 2009 des Landes verwiesen wurde, seither in Australien leben musste und 2015 auf Lebenszeit aus Fidschi verbannt wurde. Es war Bainimarama, dessen Coup von 2006 dieser u.a. damit begründet hatte, den damaligen verfassungsfeindlich agierenden Premier Quarase zu stürzen und zur ethnisch ausbalancierteren Verfassung von 1998 zurückzukehren – jener Verfassung, an deren Ausarbeitung Brij Lal beteiligt war. Doch es waren letztlich andere Gründe als ethnische, die beim Coup von 2006 im Hintergrund standen und diese waren von Brij Lal kritisch benannt und offenbart worden. Die fidschianische Innenpolitik ist komplex und von vielfältigen Interessensebenen und -gruppen gekennzeichnet, deren Volatilität groß und historisch legendär ist. Brij zeichnete die Fähigkeit aus, auch mit seinen Gegnern, die er niemals als Feinde bezeichnet hätte, immer eine Gesprächsbasis aufrecht erhalten zu wollen. Aus diesem Grund zollen ihm auch die allermeisten politischen Gegner Respekt. Seine Ausweisung aus Fidschi im November 2009 – nachdem Brij Lal sich in einem Interview zur aktuellen politischen Lage in Fidschi nach der Ausweisung der Hohen Kommissare Australiens und Neuseelands geäußert hatte – muss daher als Zeichen der Schwäche des Regimes und der Unfähigkeit des Premiers einen politischen Dialog mit Menschen anderer Meinung führen zu können, gesehen werden. Dass Brij Lal trotz seiner zwangsweisen Exilierung durch die amtierende Regierung in Fidschis Bevölkerung hochangesehen ist, steht außer Zweifel. Dass er in Australien eine zweite Heimat fand, ergab sich schon aus der Tatsache, dass er dort von 1990 bis 2016 als Professor für Pacific and Asian History an der Australian National University (ANU) in Canberra tätig war. Darüber hinaus lehrte er an der University of the South Pacific (USP) in Suva, an der University of Papua New Guinea (UPNG) und an der University of Hawai’i at Manoa (UHM). Die vielen Stationen seines Wirkens und vor allem die darauf fußenden Leistungen brachten ihm zahlreiche hochrangige Ehrungen ein, wie man nicht zuletzt auf Wikipedia nachlesen kann. Ich erinnere mich gut daran, als er um 2003 in Wien war und einen vielbeachteten Vortrag zu jüngeren historischen politischen Entwicklungen in Fidschi hielt. Legendär war aber jene Podiumsdiskussion, die im Wiener Veranstaltungslokal „Depot“ stattfand – es muss wohl 2005 gewesen sein –, wo zu meiner Linken Max Quanchi und zu meiner Rechten Brij Lal saßen und ich die Diskussion und Fragen an die beiden zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen im Pazifik moderieren durfte. Der ziemlich extrovertiert agierende Max gefiel sich dabei in der Rolle, sehr salopp und generalisierend die Lage zu beurteilen, während Brij vorsichtig und verhalten die Dinge interpretierte. Max versuchte Brij aus der Reserve zu locken und provozierte wohl auch ein wenig, was ich als Moderator abzufangen und zu neutralisieren hatte. Brij blieb gelassen und brachte mir erst später, als wir wieder zuhause waren, sein Befremden über die skurrile Situation zum Ausdruck. Ebenso erinnere ich mich an ein Zusammentreffen und Mittagessen mit Brij an der ANU im Jahr 2013, von dem mir zwei Aspekte im Gedächtnis haften blieben. Einer war Brijs großes Bedauern darüber, dass damals gerade die Generation jener Pazifikforscher abtrat, welche nach dem Zweiten Weltkrieg unter sehr günstigen Bedingungen Großes geleistet hatte und dabei – bedingt durch den Kalten Krieg und die Notwendigkeit, die pazifischen Inseln und deren Bewohner besser zu erforschen – aus dem Vollen schöpfen konnte. Eine ganze Reihe legendärer Pazifikforscher war damals innerhalb weniger Jahre verstorben. Ron Crocombe war einer der ersten gewesen, Hank Nelson und Darrel Tryon waren erst unmittelbar vor jenem Gespräch verstorben. Brij prophezeite damals, dass sich die ANU, aber auch die UHM, das East-West-Center und andere akademische Einrichtungen der Region dramatisch verändern und die Ozeanien-Forschung zugunsten einer verstärkten Asienforschung drastisch einschränken würden. Und so kam es auch. Der zweite Aspekt betraf Brijs eigene Exilierung von Fidschi. Er litt unter dem Verlust seiner Heimat und verschwieg dies auch nicht. Gut erinnere ich mich daran, wie er in meiner Anwesenheit 2005 in Wien mit seiner Frau Padma telefonierte, die gerade nur wenige hundert Meter vom Laucala-Campus der USP entfernt in Suva ein Haus für die Familie erworben hatte. Es war den beiden nicht einmal vier Jahre vergönnt, dort bis zu Brijs und Padmas Ausweisung aus Fidschi zu leben. Er, der aus einem kleinen Dorf namens Tabia nahe Labasa auf Vanua Levu stammte und unter bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, war bereits in seinem autobiographischen Buch Mr Tulsi's Store: A Fijian journey(2013) auf seine Kindheit und Jugend eingegangen und hatte auf literarische Weise mit philosophischen Bezügen seine enge Bindung an das Land und seine Bewohner verarbeitet. Während die Mehrzahl seiner wissenschaftlichen Bücher sich der speziellen historischen, girmit genannten, Periode der aus Indien nach Fidschi gekommenen Kontraktarbeiter und deren Schicksalen widmeten – er selbst war der Sohn eines solcherart nach Fidschi gekommenen, girmitiya genannten Inders –, hatten seine jüngsten Bücher immer mehr essayistischen, literarischen Charakter. Gerade diese Werke gaben aber Einblick in Brij Lals Wesen und thematisierten jene Dinge, die ihm persönlich wichtig waren. Insofern ist es eine Tragödie, dass es ihm, der Fidschi so sehr liebte, nicht mehr vergönnt war, in seine Heimat zurückzukehren. Ob ihn die fünf Enkelkinder, die ihm seine beiden Kinder Yogi und Niraj schenkten, darüber hinweg trösteten, wissen wir nicht. Was bleibt, sind die von ihm verfassten zahlreichen Bücher, die insbesondere dazu beitragen, das Bild Fidschis und dessen besondere koloniale und postkoloniale Geschichte weltweit transparent zu machen. Es bleiben die zahllosen wissenschaftlichen Artikel, aber auch die journalistischen Beiträge, die er über viele Jahre für die Fiji Times und andere Zeitungen verfasste. Ebenso bleibt sein Einsatz für demokratische Verhältnisse in seinem Heimatland Fidschi gegen alle Widerstände in Erinnerung. Es bleibt die traurige Tatsache des Verlustes einer herausragenden Persönlichkeit und eines wertvollen Menschen. Hermann Mückler ****** 50 Jahre Fidschi - Ein Inselstaat feiert sein 50-jähriges Bestandsjubiläum! Die ÖFiG gratuliert herzlich! Als am 10. Oktober 1970 vor dem alten Parlamentsgebäude in Suva die britische Flagge nach 94 Jahren kolonialer Herrschaft über die Fidschi-Inseln eingeholt wurde und erstmals die neue fidschianische Nationalflagge gehisst wurde, konnten sich nur wenige ausmalen, was die neu angebrochene Epoche für diesen jungen Inselstaat an Chancen aber auch Herausforderungen bringen würde. Die Erwartungen waren hoch, schließlich markierte das Jahr 1970 in Ozeanien eine Phase der Entkolonisierung von den europäischen Kolonialmächten. Ein schnelles Aufschließen zu den Industrieländern durch den Ausbau des Tourismus war nur ein Aspekt, für den damals die Weichen gestellt wurden. Tatsächlich löste dieser bald die Gewinnung von Zucker aus Zuckerrohr als wichtigsten Wirtschaftszweig ab. Das Land prosperierte und wenn es nicht die ethnischen Konflikte zwischen den indigenen Fidschianern melanesisch-polynesischer Abstammung und den ursprünglich aus Indien eingewanderten und nun schon seit Generationen in Fidschi lebenden Indo-Fidschianern gegeben hätte, wäre die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte eine ausschließlich positive. Mehrere politische Umstürze, sogenannte „Coups“, zwei im Jahr 1987, einer im Jahr 2000 und schließlich einer im Jahr 2006 zeigten jedoch, dass es im Land unterschiedliche Auffassungen über die gesellschaftspolitische Ausrichtung gab, für die in harten politischen Auseinandersetzungen der einzelnen Lager nach einer für alle in Fidschi lebenden Menschen gangbaren Lösung gerungen wurde. Ein Rückblick auf 50 Jahre Republik Fidschi zeigt aber auch, dass es den Bewohnern der 110 bewohnten Inseln dieses Archipels erstaunlich gut gelungen ist, die globalen Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte zu meistern. Seit seiner Unabhängigkeit ist das Land insgesamt dennoch weitgehend politisch stabil – trotz der Coups, die allesamt unblutig abliefen – und konnte auch mit seinen Nachbarn ein gedeihliches Auskommen initiieren. Damit wurde und ist die Inselgruppe ein Stabilitätsanker in einer Weltregion, die zwar als peripher gilt, geostrategisch gerade aber wieder deutlich an Bedeutung gewinnt. Dem derzeitig amtierenden Premier Frank (Voreque) Bainimarama ist es zu verdanken, dass seit dem Jahr 2006 das Land politisch zur Ruhe kommen konnte und mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung die annähernde Gleichstellung der fidschianischen und indo-fidschianischen Bevölkerungsgruppen erreicht werden konnte. Darüber hinaus war es Bainimarama gelungen, Fidschi international deutlich sichtbarer werden zu lassen und das Land und dessen Interessenvertreter insbesondere in internationalen Institutionen gut zu positionieren. Damit hat der Inselstaat erfolgreich gegen hegemoniale Ansprüche insbesondere der Australier in Ozeanien agieren können und sich als unabhängiger Staat bewiesen, der damit für andere kleine Inselstaaten der Region eine Vorbildwirkung entfaltete. Auch wenn die Fidschi-Inseln nicht von den globalen Problemen abgekoppelt waren und insbesondere der Klimawandel auch auf den Inseln seinen unübersehbaren Niederschlag in sich häufenden hurricanartigen zerstörerischen Stürmen und Flutwellen hatte, so gelang es den Bewohnern mit den ihnen eigenen Resilienzstrategien die Dinge zu meistern und neue Perspektiven und Wege zu finden. Dass der Nationalstolz solcherart nicht geringer wurde, versteht sich von selbst und ist berechtigt. Die fidschianische Kultur ist facettenreich und hatte eine Kontinuität, die Jahrhunderte zurückreicht, durch die Kolonialzeit aber ihre Abänderungen und Wandlungen erfahren hat. Identitätsstiftende Traditionen spielten und spielen eine große Rolle im Alltag der Fidschianerinnen und Fidschianer und es gilt, diese an die Bedingungen des 21. Jahrhunderts so anzupassen, dass damit auch in Zukunft flexibel die anstehenden Herausforderungen gemeistert werden können. Die Österreichisch-Fidschianische Gesellschaft (ÖFiG) verfolgt seit ihrer Gründung die Geschehnisse in diesem Land und die Geschicke seiner Bewohner mit großer Aufmerksamkeit. Die reichhaltige Kultur dieses Inselstaats an der Schnittstelle zwischen den beiden Großregionen Melanesien und Polynesien war und ist der ÖFiG Auftrag, diese den Österreicherinnen und Österreichern näher zu bringen. Coronabedingt fallen nicht nur viele Festveranstaltungen in Fidschi anlässlich des 50-jährigen Bestandsjubiläums aus. Auch die ÖFiG, die diesen Anlass gebührend mit einem Festvortrag und anschließendem Gemütlichen Zusammensein feiern wollte, musste aus aktuellen Gründen diese Veranstaltung absagen und verschieben. Zu einem späteren Zeitpunkt, wohl erst im Jahr 2021, werden wir diese nachholen. Jetzt gilt es, den Bewohnerinnen und Bewohnern der Fidschi-Inseln zu ihrem 50-jährigen Bestandsjubiläum ihres Staates herzlich zu gratulieren und dem Land und seinen Menschen eine friedliche, prosperierende und insgesamt erfüllende Zukunft zu wünschen. Weiterhin Alles Gute !
Monika Popp und Hermann Mückler im Namen des gesamten Vorstands der ÖFiG ****** Anlässlich des runden Bestandsjubiläums des Inselstaates Fidschi wurde für die Feierlichkeiten (die coronabedingt weitgehend abgesagt wurden) ein eigenes Logo geschaffen: ****** Neu erschienen: Hermann Mückler: Australien-Ozeanien-Neuseeland, Band 15 in der Reihe Neue Fischer Weltgeschichte In dem Band, der neben Australien sich sschwerpunktmäßig der Pazifischen Inselwelt inklusive Neuseeland widmet, ist auch Fidschi prominent in allen Großkapiteln vertreten. Der Band ist als BAnd 15 in der Neuen Fischer Weltgeschichte erschienen, welche die legenädre "alte" Reihe nun schrittweise ersetzt. Der Band im Umfang von 640 Seiten, erschienen 2020 im Frankfurter S. Fischer Verlag, kann zum Preis von 78,00 Euro in jeder Fachbuchhandlung sowie auf den online-Buchplattformen bezogen werden. ****** In eigener Sache: Der Vorstand der ÖFiG wünscht allen Mitgliedern, Förderern und Freunden der Österreichisch-Fidschianischen Gesellschaft in der derzeitigen Corona-Situation vor allem Gesundheit! Bleibt und bleiben Sie wohlauf und schützen Sie sich! Wir freuen uns schon jetzt darauf, Sie hoffentlich wohlbehalten im Herbst bei den bereits in Planung befindlichen Veranstaltungen wiedersehen zu können. Der Vorstand der ÖFiG ****** Buchtipp: Nancy Shoemaker: Pursuing Respect in The Cannibal Isles. Americans in Nineteenth-Century Fiji. Ithaca/London 2019: Cornell University Press, 333 S., XIII S., hb., ISBN: 978-1501740343, Preis: 27,51 US$ Rezension: Die Autorin Nancy Shoemaker ist jenen ein Begriff, die sich für die Geschichte des Walfangs im Pazifik interessieren. In mehreren Werken hat sie die Walfänger sowie deren Impakt auf die Inselbevölkerungen und deren Kulturen dokumentiert und beschrieben. In ihrem neuesten Buch fokussiert sie auf die Rolle, welche US-Amerikaner auf Fidschi im 19. Jahrhundert spielten bzw. spielen konnten. Für viele Fidschianer, die die Geschichte ihrer Inselgruppe im 19. Jhdt kennen, sind die US-Amerikaner die am zweifelhaftest agierendsten Ankömmlinge gewesen. Shoemaker greift die drei wichtigsten und in ihren Wirkungen einflussreichsten Persönlichkeiten jener Epoche heraus. 1.) den Beachcomber David Whippy, einen Matrosen aus Nantucket, der sich 1824 auf Fidschi niederließ, eine Fidschianerin zur Frau nahm und später mit noch drei anderen fidschiansichen Frauen mehrere Kinder hatte. Er agierte als Händler, vermittelte zwischen den Weißen und den Fidschianern aufgrund seiner Sprachkenntnisse sowie Kenntnisse der fidschianischen Bräuche und agierte eine Zeit lang als US-Vizekonsul. 2.) Mary D. Wallis, die als Frau des Händlers Bejamin Wallis 1844 nach Fiji gelangt war und nach zweijähriger Rundreise in Fidschi ein Buch verfasste ("Life in Feejee") , welches in den USA das Bild von Fiji entscheidend prägte. Und schließlich 3.) John Brown Williams, ein Händler, der 1846 nach Fidschi gelangte und vor Ort derart rücksichtslos agierte, dass er die Einheimischen rasch gegen sich aufbrachte. Den Höhepunkt seiner Unbeliebtheit errang der Mann, der als US Commercial Agent agierte, im Jahr 1855, als ein Lagerhaus in Laucala, welches Williams gehörte, ein Raub der Flammen wurde und das ausgebrannte Haus von Fidschianern geplündert wurde, was John Brown Williams dazu veranlasste, vom damaligen einflußreichsten Chief, Ratu Cakobau Entschädigungszahlungen zu verlangen, wobei er drohte, fidschianische Dörfer von der US-Marine beschießen zu lassen. Tatsächlich gab es US-Begehrlichkeiten auf die Inselgruppe, denen Cakobau, unter dem Fidschi das erste Mal mit Waffengewalt vereinigt wurde, dazu veranlasste, den Schutz der Briten zu suchen. Shoemaker schöpft aus einer Vielzahl an Dokumenten und das packend in englischer Sprache verfasste und gut lesbare Buch lässt die kontroversen, zum Teil konfliktreichen Persönlichkeiten in allen Einzelheiten vor den Leserinnen und Lesern entstehen. Shoemaker gibt anfangs in einem einleitenden Kapitel Details zum Bild Fijis im Amerika des 19. Jahrhunderts und thematisiert dabei ua. beispielsweise die sogenannten "Feejee Mermaids", künstlich geschaffene Zwitterwesen von Fisch und Mensch, die ua. bei den Kuriositätenschauen eines P.T. Barnum gezeigt wurden. Das Buch ist äußerst detailreich, enthält im Anhang Auflistungen der Sandelholz-Fahrten, der Bêche-de-mer-Fahrten sowie aller Schiffe, die bis 1860 Fidschi erreichten. Einige s/w-Bidedr, eine umfangreiche Bibliographie sowie ein sehr detaillierter Index ergänzen dieses mehr als lesenwerte Buch. Für Fidschi-Interessierte ein Muss! Hermann Mückler ****** Albert J. Schütz: Discovering Fijian. Early Impressions from Explorers, Traders, and Missionaries. Honolulu 2019: Pacific Voice Press, 211 S., XIV S., pb., ISBN: 978-1077473607, Preis: 10 US$ Rezension: Das vorliegende Buch stammt von einem Autor, der als ausgewiesener Fidschi-Experte bekannt ist. Albert Schütz hat bereits seit den 1960er Jahren auf den Fidschi-Inseln umfangreiche Forschungen als Sprachwissenschaftler unternommen und dabei ua. zahlreiche lokale Dialekte aufgenommen. In den 1970er Jahren war er Direktor des Fijian Dictionary Projects. Zahlreichen Fidschi-Reisenden, die sich eingehender mit der fidschianischen Sprache befassten ist er als Autor der "Fijian Reference Grammar" bekannt. Das vorliegende Buch beschäftigt sich ebenfalls mit der fidschiansichen Sprache und zwar aus historischer Sicht. Anhand einer umfangreichen Sammlung von Aufzeichnungen gelingt es dem Autor, ein umfassendes Bild jener Personen und Ereignisse zu geben, die für das Erfassen der fidschianischen Sprache maßgebend waren. Insbesondere Missionare trugen wesentlich dazu bei, diese Sprache für Europäer bzw. Nicht-Fidschianer greifbar zu machen. Aber auch die Wortlisten und Grammatiken, welche von den Entdeckern sowie zahlreichen Händlern, die sich in der Region im gesamten 19. Jahrhudnert aufhielten, angefertigt wurden, hatten und haben ihre spezielle Bedeutung, um heute noch nachvollziehen zu können, wie sich 1.) der Erkenntnisgewinn zur fidschianischen Sprache entwickelte, und 2.) welche Veränderungen aus heutiger Perspektive sich seit der Zeit der europäischen Einflussnahme in der melanesisch-polynesischen Region um Fidschi herum ergeben haben. Sprache ist kein starres Konstrukt, sondern im Fluss und unterliegt dabei vielen äußeren und inneren Einflüssen. Schütz versucht, im Sinne einer ethnohistorischen Quellenforschung eine möglichst vollständige Auflistung und detailliertere Beschreibung all jener Personen zu geben, die Substantielles zur Erfassung der fidschiansichen Sprache beitrugen. Dazu gehören neben den Entdeckern wie James Cook, William Bligh und der Franzose d'Entrecasteux insbesondere die Missionare David (und seine Frau Margaret) Cargill, Horation Hale, William Cross und viele mehr. Auch wenn für Nicht-Lunguisten manche Aspekte zu sehr ins Detail gehen, so vermittelt dieses Werk insgesamt doch eine gutes historisches Kaleidoskop, bei dem es dem Autor gelingt, durch Einschübe zur historischen Ereignisgeschichte das Lesen kurzweilig werden zu lassen. Das in englischer Sprache verfasste Buch zeichnet sich durch zahlreiche s/w-Bilder und Karten aus und beinhaltet eine umfangreiche Bibliographie, einschlägige Wortlisten sowie einen detaillierten Index. Das Buch ist aufgrund seienr historischen Zugänge nicht nur für Sprachwissenschaftler ein Gewinn und kann daher zum Kauf empfohlen werden. Hermann Mückler ****** 60 Jahre Dachverband-PaN: Die ÖFiG gratuliert im Rahmen einer Festveranstaltung! Die Österreichisch-Fidschianische Gesellschaft ist als bilaterale Freundschaftsgesellschaft ein ordentliches Mitglied im Dachverband aller Österreichisch-ausländischen Gesellschaften PaN (Partner aller Nationen). Der Dachverband feierte sein 60-jähriges Bestandsjubiläum im Herbst 2019 mit einer großen Festveranstaltung im Wiener Rathaus, zu der mehr als 500 Gäste geladen waren. ÖFiG-Präsidentin DDr. Monika Popp überbrachte im Rahmen des Festsymposiums die Grüße der ÖFiG und unterstrich die Bedeutung des ehrenamtlichen zivilgesellschaftlichen Engagements für die Völkerverständigung und das gegenseiteige Kennenlernen von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Background.Im Netzwerk von PaN wird die ÖFiG auch zukünftig ihre Rolle einnehmen und sich für ein gedeihliches Miteinander engagieren. ****** Neue Präsidentin der ÖFiG: DDr. Monika Popp In der 6. ordentlichen Generalversammlung der ÖFiG am 13. Februar 2019 wurde das langjährige Vorstandsmitglied, Frau Dr.phil. Dr.med. Monika Popp einstimmig zur neuen Präsidentin der Gesellschaft gewählt. Die Ärztin und Politikwissenschafterin war bereits 1992 das erste Mal im Rahmen einer Fachexkursion zu regionalen Organisationen nach Fidschi gelangt und hat seither lebhaften Anteil an der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklung des Inselstaates genommen. Sie bekleidete zahlreiche medizinische Positionen in Österreich und der Schweiz und zeichnet sich – so die Worte ihres unmittelbaren Vorgängers Univ.Prof. Dr. Hermann Mückler – durch innovative Ideen, Teamfähigkeit, Engagement und letztlich durch ihre außerordentliche Herzlichkeit aus, mit der sie alle für sich einnimmt und für ein gemeinsames Erreichen der gesteckten Ziele in der Gesellschaft begeistern kann. Mit DDr. Monika Popp ist die ÖFiG gut für die Zukunft aufgestellt. Der gesamte Vorstand der ÖFiG gratuliert herzlich und freut sich auf die weitere gute Zusammenarbeit! ****** Vizepräsident der ÖFiG Ingfrid Schütz-Müller nach langer schwerer Krankheit von uns gegangen.
9.3.1944-18.9.2018
![]() Am Dienstag, den 18. September 2018, ist in den späten Abendstunden der Politikwissenschaftler und Ozeanien-Experte, einer der Proponenten und Mitbegründer der Österreichisch-Fidschianischen Gesellschaft (ÖFiG), Univ.Prof. DDr. Ingfrid Schütz-Müller im 75. Lebensjahr verstorben. Er war seit der Gründung der ÖFiG als Vizepräsident dieser bilateralen Vereinigung tätig und uns allen als ausgewiesener Ozeanienexperte bekannt, der mehrere Exkursionen mit Studierenden in die Pazifische Inselwelt unternommen hatte, und als passionierter Sammler von alten Ansichten und Karten eine stattliche Sammlung an Ozeanika aufgebaut hatte. Durch seine einschlägigen Lehrveranstaltungen am Institut für Politikwissenschaft, seine Exkursionen sowie seine bei allen Gelegenheiten vermittelten Begeisterung zur Region Ozeanien, hat er in vielen von uns eine Sensibilisierung für „die Südsee“ hervorgerufen und wach gehalten. Die letzten Jahre, die Ingfrid Schütz-Müller bereits in Ruhestand verbracht hat, waren durch Krankheit gezeichnet, aber auch von einer bis zuletzt bestehenden großen Zuversicht, mit diesen Unbillen leben zu können. Für seine Leistungen, insbesondere die über 65 Exkursionen zu Zentren der internationalen Politik, erhielt er 2014 aus den Händen von Wissenschaftsmsinister und Vizekanzler Mitterlehner das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. Mit Ingfrid Schütz-Müller verliert Österreich einen Pazifik-Experten, wir alle in der ÖFiG einen Menschen, der menschlich und fachlich eine große Lücke hinterlässt, und ich einen engen Freund, mit dem ich die Begeisterung für die Südsee teilen konnte und mehrere gemeinsame Projekte umsetzen durfte. Hermann Mückler
****** Wednesday Seminars im WS 2017/18: Der Fidschi-Experte Dominik Schieder hält die Wednesday Lecture am 24. Jänner 2018 mit dem Titel "(Multi-)ethnic sociality in context: Fiji Islander migrant organisations in Japan and the United Kingdom" Wo und Wann: HS C am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, Universitätsstrasse 7, 1010 Wien, 4. Stock, 17.00 Uhr. ****** COP23-Fiji - UN Climate Change Conference in Bonn unter Vorsitz Fijis
****** Große Fiji-Ausstellung im Sainsbury Centre for Visual Arts der University of East Anglia in Norwich mit dem Titel "Fiji: Art & Life in the Pacific" von 15. Oktober 2016 bis 12. Februar 2017 (bitte Bild anklicken) ****** Vortrag am Mittwoch, den 22. März 2017,von Dr. Hermann Mückler zum Thema: "Fiji: Rückkehr zur Normalität und neues Selbstbewußtsein" Am Mittwoch, den 22. März 2017, fand um 19.00 Uhr im Härsaal A des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie ein Vortrag von Hermann Mückler mit obigen Titel statt. Fiji hat nach seiner Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen regional und überregional einen neuen Stellenwert erlangt, was auf Premierminister Voreque Bainimaramas Initiativen in den Jahren 2006-2014 zurückgeht. Insbesondere Australien tut sich nach wie vor schwer, mit dem selbstbewußter gewordenen Inselstaat Fiji, der im Rahmen internationaler Organisationen deutlich mehr Sichtbarkeit erlangen konnte, umzugehen. Der Vrotrag gab eine generelle Einführung in Spezifika der fidschianischen Kultur, beleuchtete die Geschichte und jüngere gesellschaftlcihe Entwicklung sowie das Verhältnis von Fidschianern und Indo-Fidschianern zueinander. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der Österreichisch-Tuvaluischen Gesellschaft und der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft durchgeführt. ******
23. Konferenz der New Zealand Studies Association (NZSA) in Strassburg, Elsass, Frankreich, in der Zeit von 7. bis 10. Juli 2017 unter dem Generalthema "Contested Territories in the Pacific" statt.
Der Poster der Tagung kann durch Anklicken des Bildes im Detail eingesehen werden. Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier.
****** Buchvorschläge: "Gulaami: Slavery in Fiji: Indentured Labour" von Dr. Kamlesh Sharma
****** Neu erschienen: Rapa Nui - Easter Island. Cultural and Historical Perspectives; herausgegeben von Ian Conrich und Hermann Mückler
******
Wir gratulieren! Gold-Medaille in Rio für die fidschianische Rugby-Mannschaft
Am Donnerstag, den 11. August 2016 (Ortszeit) gewann die fidschianische Rugby-Mannschaft nach der Wiedereinführung von Rugby als olympischer Disziplin, die Gold-Medaille. Nach einer Pause von 92 Jahren ist Rugby erstmals wieder als Teamsportart zugelassen. Die Mannschaft von Fidschi hat zuvor erfolgreich Japan, Neuseeland und Südafrika hinter sich gelassen und im Finale Großbritannien mit 43:7 souverän abgefertigt. Die Rugby-Spiele, die mit einer verringerten Anzahl von jeweils sieben Spielern und auch zeitlich verkürzt gegenüber dem klasssichen Format ausgetragen wurden, haben so für Fidschi eine äußerst günstige Wendung genommen. Premierminister Bainimarama kündigte an, dieses Ereignis mit einem öffentlichen Feiertag zu würdigen. Es ist die erste Gold-Medaille für den pazifischen Inselstaat Fidschi bei olympischen Spielen. (Photo Copyright apa/afp/khalil) ******
Das Wellenreiten bzw. Surfen hat gerade in jüngster Zeit eine Renaissance erfahren. Nicht nur die medienwirksam betriebene Jagd nach der "perfekten Well" konnte eine breitere Öffentlichkeit erreichen. Der Ursprung der surfkultur liegt auf den polynesischen Hawaii-Inseln und reicht in eine Zeit zurück, die keine westliche Einflussnahme, Kolonisierung und Annexion kannte. Dieses Buch gibt ein anschauliches Bild des hawaiischen Wellenreitens im traditionellen Kontext und beleuchtet die Bedeutung und den Wandel im Lauf der Zeit sowie dessen Kultstatus in der Gegenwart. 144 Seiten, Lit Verlag, Wien, 2015, ISBN: 978-3-643-50658-0, 19,90 Euro. Die Buchpräsentation findet in den Räumlichkeiten der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft (ÖAG) in der Stallburggasse 2, 1010 Wien, 1. Stock, bei freiem Eintritt statt. Die Veranstaltung wird von der Hula-Tanzgruppe "Hula O Hawaii" musikalisch begleitet. Einführende Worte werden von Vic Huber und Hermann Mückler gesprochen, den Vortrag zum Buch hält die Kulturanthropologin und Autorin Frau Mag. Tamara Gabriel. ******
21. Konferenz der New Zealand Studies Association (NZSA) in Wien in der Zeit von 1. bis 4. Juli 2015 an der Universität Wien. Generalthema "Empires and Cultures of the Pacific".
****** *
Vortrag von Dominik Schieder im Rahmen der OSPG "Fidschi-Insulaner in der Diaspora. Eine Ethnographie zu Migrantengruppen in Tokyo und London"
Der Vortrag will einen Einblick in eine Vergleichsstudie zu sozialen Netzwerken und inter-ethnischen Beziehungen von Fidschi-Insulanern in Japan und England geben. Im Fokus stehen unterschiedliche Migrantengruppen an deren Beispiel diasporische Gemeinschaftsformen dargestellt werden sollen. Migration von Fidschi nach Japan ist ein rezentes Phänomen. Im Gegensatz dazu besteht die fidschianische Diaspora in England aus drei Generationen. In Japan spielt Ethnizität nur eine untergeordnete Rolle in der Formierung sozialer Netzwerke. In England haben sich hingegen mehrere, ethnisch-fragmentierte Subgruppen herausgebildet. Der Vortrag fragt, wie sich diese unterschiedlichen Sozialformen erklären lassen. Der Beitrag baut auf einer Feldforschung, die von März 2012 bis heute mit indigenen Fidschianern, Indo-Fidschianern, Rotumanen und anderen Fidschi-Insulanern in Tokyo und London durchgeführt wird. ******
Am 17. Dezember 2014 fand im Ernst Fuchs Museum (Villa Wagner) in Wien-Hütteldorf eine gemeinsame Veranstaltung der Österreichisch-Tuvaluischen Gesellschaft (ÖTG) und der Österreichisch-Fidschianischen Gesellschaft (ÖFiG) statt.
Im Rahmen des bewährten Veranstaltungsschemas der sogenannten "Expertentalks" wurde zur heurigen Herbstveranstaltung eingeladen. Den Rahmen für diese Veranstaltung bildete das Ernst Fuchs Museum, welches sich in der 1888 von Otto Wagner erbauten und heute unter Denkmalschutz stehenden "Villa Wagner" am Stadtrand von Wien befindet. Zwei Vorträge in diesem schönen Ambiente dienten dazu, sich mit historischen und rezenten Aspekten zu Ozeanien auseinanderzusetzen. Univ.Prof. Hermann Mückler begann mit Ausführungen zu österreichischen Forschern und Reisenden in der Südsee, gefolgt von DDr. Emanuel Fuchs, dem Gastgeber und Ausrichter dieser Veranstaltung, der zur rezenten Situation auf Tuvalu aus seinen eigenen langjährigen Feldforschungserfahrungen in Tuvalu Einblicke gewährte. Beide Vorträge wurden mit Bildmaterial unterstützt. Im Anschluss an die Vorträge gab es einen informellen Teil mit einem Buffet und der Möglichkeit mit den Vortragenden zu plaudern und sich untereinander auszutauschen. Emanuel Fuchs gewährte auch im Rahmen einer Führung für die Gäste Einblicke in das repräsentative Gebäude und das Kunstschaffen seines berühmten Vaters Ernst Fuchs. Die Villa ist ein von Ernst Fuchs detailreich ausgestaltetes Gesamtkunstwerk. Die ÖFiG bedankt sich beim Gastgeber und hofft auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der ÖTG. ****** * Unserem Vizepräsidenten Ingfrid Schütz-Müller wurde eine hohe Auszeichnung in Würdigung seiner Verdienste um die Vermittlung internationaler Beziehungen verliehen. Wir gratulieren herzlich!
******
Am 17. September 2014 fanden in Fidschi die ersten demokratischen Wahlen nach acht Jahren der Konsolidierung und inneren Neustrukturierung des Inselstaates statt.
Dieser Tag wurde auch gleichzeitig zu einem neuen Feiertag. Das Besondere an diesen Wahlen ist nicht, dass sie die ersten demokratischen Wahlen seit 2006 sind, sondern, dass erstmals alle Stimmen gleich zählten, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit. Der bisherige Interims-PRemierminsiter Commodore Voreque "Frank" Bainimarama wurde mit rund 60 Prozent der ausgezählten Stimmen neuer Premier von Fiji. Die ÖFiG gratulierte dem neuen Premierminister in einem Brief zur gewonnenen Wahl und wünscht ihm und dem Inselstaat alles Gute für eine prosperierende, friedliche Zukunft.
Alle Informationen zu den Wahlergebnissen und neuesten Nachrichten aus Fidschi finden sie hier.
******
Der Tiergarten Schönbrunn freute sich zum Jahresende 2013 über die Geburt von gebänderten Fidschi-Leguanen. Am 22. Dezember 2013 waren die drei dieser äußerst seltenen Tiere geschlüpft.
Fidschi-Leguane sind Baumbewohner, die nur im Südpazifik auf den Inselgruppen Fidschi, Tonga und den Neuen Hebriden vorkommen. Durch die radikale Zerstörung der Regenwälder und das Einschleppen von Ratten und Hauskatzen wurde die Art an den Rand des Aussterbens gebracht und ist auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft. Die Jungtiere sind bereits rund 20 Zentimeter groß. Der Schwanz macht allerdings zwei Drittel ihrer Körperlänge aus. Ausgewachsen werden sie es auf eine Länge von etwa 60 Zentimeter bringen. Anhand ihrer Zeichnung kann man schon ihr Geschlecht erkennen. Männchen können die Farbe ihre Streifen ändern: Während die beiden Weibchen gleichmäßig grün gefärbt sind, hat das Männchen die namensgebende Bänderung. Je nach Stimmung können Leguan-Männchen die Farbe ihrer Streifen von Weiß bis Türkis verändern, z.B. um Weibchen anzulocken. Dem Tiergarten Schönbrunn in Wien gelingt nicht nur regelmäßig die Nachzucht der Fidschi-Leguane, er führt auch das Europäische Zuchtbuch (ESB) für diese bedrohte Art und ist für das Management der gesamten Population in den europäischen Zoos verantwortlich. (Photo: © Tiergarten Schönbrunn).
****** Zwei Österreicher beim 12th Pacific Science Inter-Congress in Suva, Fidschi, im Jui 2013 Beim in der Zeit von 8. bis 12 Juli 2013 an der University of the South Pacific (USP) in Suva stattgefundenen 12th Pacific Science Inter Congress der Pacific Science Association (PSA) waren gleich zwei Österreicher mit Vorträgen in zwei Panels vertreten: Dr. Harald Werber, Historiker und Pazifikexperte von der Universität Salzburg, der zu historischen politischen Entwicklung in Kiribati in einem Panel, welches von Prof. Max Quanchi organisiert war, sprach, sowie Hermann Mückler, Universität Wien, der zu historischen Aspekten australischer hegemonialer Ambitionen im Pazifik in einem von Prof. Grant McCall organisierten Panel sprach. Damit wird sichtbar, dass es in Österreich eine aktuelle fundierte und sichtbare Ozeanienforschung gibt, die in regem Austausch mit Experten aus der Region steht. ****** Juli 2013: Eine Legende erwacht zu neuem Leben: das "GPH".... Das seit vielen Jahren leerstehende und langsam verfallende legendäre Grand Pacific Hotel, wird derzeit mit großem Aufwand renoviert, wiederhergestellt und um seitliche Hotelanbauten erweitert, um den modernen Erfordernissen an ein Hotel der gehobenen Klasse entsprechen zu können. Das 1914 von der Union Steamship Company gegründete Hotel bot allen Komfort, im Design der damaligen Luxusdampfer. Somerset Maugham, James A. Michener und Queen Elisabeth II. gehörten zu den illustren Gästen, die dort abstiegen. 1992 geschlosssen, sollte es seit 2008 bereits wieder eröffnet sein. Der Beginn der Renovierungsarbeiten hatte sich jedoch mehrmals verzögert. Derzeit - Juli 2013 - wird mit Hochdruck an der Fertigstellung des legendären Hotels gearbeitet.
****** Die 1947 gegründete Fluglinie "Fiji Airways" war im Jahr 1971 in "Air Pacific" umbenannt worden, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass mehrere pazifische Inselstaaten in die Fluglinie investiert hatten. Im Juni 2013 wurde nun der alte Name "Fiji Airways" wieder reaktiviert und im Zuge der Neuanschaffung eines Airbus A-330-200 sowie zweier Boeing 737-800 und einer Boeing 737-700 umbenannt. Die Flugzeuge erhielten ein neues Design, welches an typische fidschianische Tapa-Muster erinnert und von der fidschianischen Künstlerin Makereta Matemosi entworfen worden war.
****** Buchtipp: Dominik Schieder: Das Phänomen der coup culture. Politische Konflikte auf den Fidschi-Inseln
Dominik Schieder erforscht in seiner Studie Fidschis politische Konflikte und die sozio-ökonomische Komplexität des Landes aus dem Blickwinkel eines interdisziplinär arbeitenden Ethnologen. Ausgehend von dem im Zuge des Staatsstreiches von 2006 aufgekommenen Diskurs einer coup culture in Fidschi werden die politische Geschichte, die Sozialstruktur der Gesellschaft und ausgewählte politische Akteure des Landes genau betrachtet. Reihe Quellen und Forschungen zur Südsee. Wiesbaden 2012: Harrassowitz-Verlag. Paperback, 348 S., XVI S., Karten, Diagramme. ISBN: 978-3-447-06615-0. Preis:68 Euro (Österr.: 70 Euro). ****** Wie sehen in Fidschi eigentlich die Briefkästen aus?
Post Fiji Ltd. ist das seit 1996 nach Umstrukturierungen und der Trennung des Telekommunikationsbereichs exisitierende Unternehmen, welches seinen Ursprung im 1871 gegründeten Postal Department of Fiji hat, welches noch vor der britischen Kolonialzeit im Rahmen des Cakobau Postal Acts gegründet wurde.
******
Buchtipp: Hermann Mückler: Entkolonisierung und Konflikte der Gegenwart in Ozeanien Der Band hat 336 Seiten, 38 Abbildungen, 25 Karten, umfangreiche Literatur zur jüngeren Geschichte der ozeanischen Inselstaaten und insbesondere Fidschis sowie einen detaillierten Index.Der PReis ist trotz des Umfangs äußerst moderat: 19,90 Euro! Das Buch kann u.a. direkt bei facultas.wuv bestellt werden. ******
Präsident der ÖFiG ist Vizepräsident von PaN Seit 1. Jänner 2013 amtiert ein neuer Vorstand im Dachverband aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften PaN-Partner aller Nationen. Unter Bereichsdirektor Dr. Oskar Wara als Präsident von PaN ist der Präsident der ÖFiG, Hermann Mückler, als Viezpräsident gemeinsam mit einem fünfköpfigen Vorstand dafür verantwortlich, die Agenden von PaN in gewohnter Weise fortzusetzen, um den bilateralen Gesellschaften auch weiterhin Service und Vernetzung anbieten zu können.
****** Expertentalk im Januar 2012: Erste gemeinsame Veranstaltung der Österreichisch-Tuvaluanischen Gesellschaft und der ÖFiG Am Samstag, den 14. Januar 2012 fand in der Peter-Jordan Strasse in den Räumlichkeiten des Präsidenten der Österreichisch-Fidschianischen Gesellschaft Hermann Mückler ein kurzfristig anberaumtes Expertentreffen in kleinem Kreis statt, an dem der Präsident der Österreichisch-Tuvaluanischen Gesellschaft Emanuel Fuchs sowie ausgewählte Gäste teilnahmen. Anlass war der Besuch der aus Bucalevu, Koroalau bei Savusavu, Vanua Levu, stammenden Fidschianerin Vinaina Vuvute Cabenavula. Bei dem Gespräch wurden nicht nur jüngste gesellschaftliche Entwicklungen in Fidschi erörtert und die Gelegenheit wahrgenommen, die Sichtweise einer Einheimischen dazu zu erfahren, sondern auch historische und gegenwärtige Verbindungen Fidschis zu Tuvalu diskutiert. Darüber hinaus wurden zukünftige Kooperationen der beiden jungen bilateralen Freundschaftsgesellschaften besprochen und weitere gemeinsame Aktivitäten geplant. ****** Eine bilaterale Freundschaftsgesellschaft stellt sich vor:
******
Projekt zur Diabetes-Früherkennung und Behandlung: ÖFiG unterstützt PRISM in Fidschi
******
Vertreter der ÖFiG bei Bundespräsident Heinz Fischer Im Rahmen des Jahres der Freiwilligen, lud der Schirmherr des Dachverbandes aller Österreichisch-Ausländischen Gesellschaften PaN, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, ausgewählte Vertreter bilateraler Freundschaftsgesellschaften am 12. Mai 2011 in die Präsidentschaftskanzlei. Mit dabei auch der Präsident der Österreichisch-Fidschianischen Gesellschaft.
****** Buchtipp: Stephan A. Lütgert (Hrsg.): Conrad Machens, Briefe von Fidschi aus dem Jahre 1883. Norderstedt 2010, übertragen, kommentiert und herausgegeben von Stephan A. Lütgert, 84 S., Paperback, ISBN 978-3-8391-3811-3, Books on Demand, Preis: 9,90 Euro.
|
Das Objekt, welches vielleicht an ein Ochsengehörn erinnert, ist die Silhouette einer „Domodomo“ genannten hölzernen Mastspitze, wie sie bei den traditionellen Doppelrumpfbooten („Drua“ genannt) Verwen-dung fand. Dieser Domodomo konnte bis zu einem Meter groß sein und bot einen markant sicht-baren Abschluß der wuchtigen Masten, welche die Druas kennzeichneten. „Domodomo“ ist heute der Name des in unregel-mäßigen Abständen er-scheinenden Magazins des Fiji Museums in Suva, in dem sich auch ein originaler Domodomo befindet.
|